Während also auf den Supercharger gewartet wurde, blieb ein junger Elektrotechnik-Student nicht untätig. Nachdem er mit dem ZX81 und C64 erste Erfahrungen gesammelt hat, beschäftigte er sich schon bald mit Simulationen und Emulatoren. Als er 1986 mit einem Atari ST260 seinen ersten 16-bit-Computer erhält, programmiert er eine Software-Emulation des Sharp PC1402. In dieser Zeit ist ihm wohl auch ein Software-Emulator für den PC in die Finger gekommen und er hat schnell erkannt, dass diese Art der Emulation zum Arbeiten viel zu langsam war.
So machte er sich im Sommer 1988 zum ersten Mal Gedanken über einen hardwareunterstützen PC-Emulator für den Atari. Im Gegensatz zum Supercharger, verwendeten die PC-Emulatoren von Hans-Jörg Sack möglichst viel der bereits vorhandenen Hardware des Wirtssystems, also z. B. auch Arbeitsspeicher. Als CPU verlötete er eine NEC V30, da diese, ebenso wie der 68000 des ST, einen 16-Bit breiten Datenbus benutzte und somit ein direkter Datenaustausch zwischen den beiden Welten erfolgen konnte. Wie der Motorola-Prozessor wurde auch der V30 mit 8 MHz getaktet. Alle logischen Schaltungen wurden in PALs abgelegt, damit der Emulator auf einer kleinen Platine seinen Platz fand. Die Hardwareentwicklung war im Dezember 1988 abgeschlossen und Anfang 1989 war die Entwicklung erstmals lauffähig. Wegen der flotten Geschwindigkeit taufte ihn Hans-Jörg Sack auf den Namen „PC-Speed“. Nachdem der Entwickler sein fertiges Produkt einer ST-Fachzeitschrift präsentiert hat und sowohl die Resonanz der Redaktion als auch die der nach einer PC-Emulation lechzenden ST-Benutzer überaus positiv ausfiel, beschloss er, den Emulator in Serie zu fertigen. Somit entstand eine fünfstellige Anzahl an PC-Speeds, auf jeden Fall mehr als 20 000! Und, Ehre, wem Ehre gebührt – Hans-Jörg Sack war somit der erste, der einen Hardware-PC-Emulator für den Atari ST liefern konnte!!
Der Emulator wurde huckepack intern auf dem 68000er Prozessor des Atari ST verbaut. Für den STE bzw. Mega-STE wurde eine Adapterplatine für den PLCC-Sockel angeboten. Mit Hilfe der sog. SpeedBridge, konnte der Emulator auch im Mega-Bus-Steckplatz des Atari Mega ST eingesetzt werden. Diese Einbauvariante behielt der Entwickler auch für seine schnelleren Modelle „AT-Speed“ (mit 8 MHz 80286) und für das Flaggschiff „AT-Speed C16“ (mit 16 MHz 80286 und eigenem Quarz sowie FPU-Sockel) bei. Für den Atari Falcon entwickelte Hans-Jörg Sack eine eigene Variante der AT-Speed C16, die FalconSpeed für den internen Erweiterungssteckplatz.
Die Speed-Emulatoren nutzten den Arbeitsspeicher des Atari (der daher zumindest 1 MB betragen sollte) und konnten diesen auch als RAM-Disk ansprechen. Bei den AT-Modellen war es auch möglich, zusätzlichen RAM (also bei mehr als 1 MB ST-RAM) als Extended bzw. als Expanded RAM für den Emulator zuzuweisen. Als Festplatten wurden Partitionen auf einer Platte des Atari verwendet und je nach Emulator-Typ konnten 3,5-Zoll und 5,25-Zoll DD-Laufwerke oder bei den AT-Versionen auch HD-Laufwerke angesprochen werden. Letzteres setzte aber voraus, dass der Atari selbst auch mit einem HD-Laufwerk ausgestattet war und dieses auch im HD-Modus ansprechen konnte. Auf den Laserdrucker SLM804 konnte man bei späteren Treiberversionen zugreifen und für Ausdrucke, z. B. mit Microsoft Word, verwenden. Wenn mehr als 1 MB RAM im ST verbaut waren, ließen sich die letzten Treiberversionen auch als Accessory installieren. Benötigte eine laufende ST-Anwendung nicht den ganzen Arbeitsspeicher, konnte man den Emulator aus dem GEM-Programm heraus starten. Hatte man seine MS-DOS-Angelegenheiten erledigt, musste man mit <Ctrl>-<Alt>-<Del> einen Reset auslösen und anschließend die <Esc>-Taste drücken. Schon konnte man an der Stelle weiterarbeiten, an der man das ST-Programm verlassen hatte. Nur ein wirkliches paralleles Arbeiten in den beiden Welten, wie es der Supercharger ermöglichte, war bei diesen Hardware-Emulatoren nicht möglich.
Um auch sofort in der MS-DOS-kompatiblen Welt arbeiten zu können, wurde häufig das alternative DR DOS von Digital Research in der Version 5.0 mitgeliefert. Natürlich ließ sich auch jedes Microsoft DOS und auch Windows bis zur Version 3.0 installieren und verwenden.
Im Laufe der Jahre wurde sehr viel an der jeweiligen Software der Emulatoren verbessert. So stand in der jeweils finalen Version eine recht große Auswahl an emulierten Grafik-Standards zur Verfügung. Von anfänglich Hercules- und CGA-Grafik ging der Weg über monochrome EGA- und VGA-Grafik, der monochromen Olivetti-Grafik (besonders ideal am ST wegen der Auflösung 640×400, die dem Atari ST Hires-Modus entspricht) bis hin zur 16-farbigen Tandy1000-Grafik, mit der die Hardware-Emulatoren von Hans-Jörg Sack ein absolutes Alleinstellungsmerkmal im Reigen der Konkurrenten aufweisen konnten.