Allgemeine Informationen

Vorab ein paar allgemeine Informationen zu den Erweiterungskarten von Commodore, die letztlich für alle Bridgeboards gelten.

Originale Verpackung
Ein Bridgeboard von Amiga wurde in einer großen OVP ausgeliefert, kein Wunder, neben der Steckkarte musste ja bei den frühen Versionen (A2088XT und A2286AT) noch ein 5,25″-Laufwerk inkl. Kabel, die Handbücher (MS-DOS, GW-BASIC und für das Bridgeboard an sich) und die Software untergebracht werden. Zuerst die OVP einer meiner A2088XT in geschlossenem Zustand und anschließend offen mit kompletten Inhalt.

Da Commodore aber bekanntermaßen gerne und viel sparte, wurden die Bridgeboards später auch oft nur in den braunen Kartons ausgeliefert, an denen nur ein Aufkleber auf den wahren Inhalt des Pappkartons hinweist.

Grafik
Alle Brückenkarten von Commodore können sowohl den monochromen MDA Text Modus mit 80×25 Zeichen, als auch den farbigen CGA-Text mit 80×25 oder 40×25 Zeichen sowie CGA-Grafik mit 640×200 in zwei Farben und 320×200 in vier Farben emulieren. Es können sogar mehrere Emulationsfenster mit unterschiedlichen Grafikmodi geöffnet werden.
Allerdings lassen sich alle Bridgeboards auch mit einer dedizierten Grafikkarte (z.B. EGA oder VGA) betreiben, was ich jedem Nutzer nur empfehlen kann! Wenn ein XT-Bridgeboard verwendet wird, muss die VGA-Karte natürlich eine 8bit-VGA-Karte sein bzw. den 8bit-ISA-Modus verarbeiten können (z. B. wie die meisten Trident-9000 VGA-Karten)! 

Festplatten
Jede Brückenkarte kann sog. Hardfiles auf Amiga-Festplatten verwenden, nicht besonders schnell, aber für die normale Anwendung ausreichend. Natürlich können auch PC-Festplattencontroller eingebaut werden. Weit verbreitet wahren früher sog. Filecards für MFM/RLL- oder auch SCSI-Platten (ähnlich wie bei den meisten SCSI-Controllern für den Amiga konnte auf der Steckkarte auch eine Festplatte montiert werden). IDE-Controller (genauer gesagt AT-IDE-Controller) können nur ab dem A2286AT verwendet werden. Vor allem A2000-Benutzer sollten darauf achten, dass die 16bit IDE-Controller auch in einem 16bit ISA-Slot stecken!

In den sog. Janus-Tools ist auch eine neue DOSServ enthalten, die einen direkten Zugriff auf eine Partition der Amiga-Festplatte ermöglichen soll. Der Controller, an dem die Festplatte hängt, muss allerdings zwingend mit scsi.device benannt sein!

Software
Um die Brückenkarten verwenden zu können, muss entweder PCInstall oder besser die sog. Janus-Software installiert werden. Diese Software installiert die benötigte janus.library, die durch binddrivers in der Startup-Sequence eingebunden wird und das Bridgeboard startet.
Mit PC Color wird ein Fenster mit CGA-Emulation und mit PC Mono ein Fenster mit MDA-Emulation geöffnet. Über PCPrefs werden die Einstellungen, z.B. die Adresse des Janus-Handlers, verändert.

Inhalt der PC-Schublade mit PCInstall
PCPrefs von PCInstall

Die Versionen von PCInstall funktionieren nur mit den XT-und AT-Bridgeboards, wobei die A2088T wegen ihrem besonderen Modus für Diskettenlaufwerke unbedingt die Version 1.02 benötigt. Die A2386SX setzt Janus 2.1 voraus.

Inhalt der PC-Schublade mit Janus 2.1
PCPrefs von Janus 2.1 für die A2286AT
PCPrefs von Janus 2.1 für die A2386SX

Eine weitere wichtige Funktion darf man auch nicht vergessen, PCReset, damit kann man den PC im Amiga zurücksetzten, wenn er sich mal wieder aufgehängt hat… 

Auch für die PC-Seite wurden Tools mitgeliefert, um z. B. auf Dateien des Amigas zuzugreifen (AREAD.EXE und AWRITE.EXE), für den PC virtuelle Laufwerke am Amiga zu nutzen (JLINK.SYS, JLINK.EXE), einfach nur Datum und Uhrzeit vom Amiga zu übernehmen (ATIME.EXE) oder die Maus auch am PC-Teil zu nutzen (AMOUSE.COM).
Um auch MS-Windows mit der Brückenkarte verwenden zu können, lagen Grafiktreiber (VDDCGA.386) und Maustreiber (AMOUSE2.DRV, AMOUSE3.DRV) ab der Version 2 der Janus-Software vor.

Der A2088XT und der A2286AT lag sie original in der Version 29.11.1988 (1.3??) bei. Für die A2088T gab es eine Version 1.02, von der ich aber nur ein Image besitze. Später gab es noch die Version 2.0 und seit der A2386SX gibt es auch die Version 2.1, die mit allen Brückenkarten (getestet) und angeblich auch mit dem A1060 Sidecar für den A1000 funktioniert.

Unterschiedliche Disketten mit PCInstall
Janus 2.0
Janus 2.1

Diese letzte Janus-Version 2.1 ist sehr einfach zu installieren und funktioniert problemlos unter WB 2.X, WB 3.1, OS 3.5 und OS 3.9!

Betriebssystem des PC-Teils
Als Betriebssystem für die PC-Seite wurde anfangs MS-DOS 3.2 (zwei 5,25″ 360 kB Disketten),

MS-DOS 3.2
MS-DOS 3.2 mit Janus-Diskette
MS-DOS 3.2 Handbücher

später MS-DOS 3.3 (zwei 5,25″ 360 kB Disketten) und letztlich MS-DOS 4.01 (insg. sechs 5,25″ 360 kB Disketten) mitgeliefert.

MS-DOS 3.3 mit Janus-Diskette
MS-DOS 3.3 Handbücher
MS-DOS 4.01
Handbuch MS-DOS 4.01
Handbuch MS-DOS Shell 4.01

Bei der A2386SX war MS-DOS 5.0 (drei 3,5″ 720 kB Disketten) der aktuelle Stand der Dinge.

MS-DOS 5.0
Handbuch MS-DOS 5.0

Geschwindigkeit und Tuning der einzelnen Karten
Bis auf die A2286AT, die nur ein sehr kleines Tunig-Potential bietet, lassen sich alle Bridgeboards durchaus etwas tunen. Dies beschreibe ich allerdings bei den einzelnen Karten selbst. Hier aber ein zusammenfassender Überblick über die verschiedenen Geschwindigkeiten der Bridgeboards, gemessen mit Norton SI.

Überblick über die Geschwindigkeit der einzelnen Commodore Brückenkarten